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Frage Nr. 39650 von 03.04.2025

Hallo also ich war Frage 39616 und ihr habt gefragt warum ich mich nicht dabei berühre

und ich habe das mal probiert am Anfang als ich gehört habe das man das machen kann, aber es hat sich nicht so gut angefühlt und ich fand es auch ein bisschen komisch mich da unten anzufassen

und dann habe ich mal aus zufall gemerkt das das auch so in Unterhose mit dem Kissen geht und hatte auch einen Orgasmus und deshalb habe ich da bis jetzt immer so gemacht

glaubt ihr ich soll das dann nochmal mit den Händen probieren ?

Unsere Antwort

Das Gute in der Sexualität ist: Niemand muss irgendwas. Du machst, worauf du Lust hast. Oder das, was du "üben" oder "erforschen" willst.

Wenn du uns fragst, ob du das nochmal probieren sollst, dann ist die Antwort klar: Du entscheidest.

Du hast schon viel entdeckt, wenn du durch Bewegung auf dem Kissen zum Orgasmus kommst. Andere Menschen üben genau das. Mit unseren Erklärungen und unserem angefügten Link haben wir dir vermutlich das Gefühl gegeben, dass du das müsstest. Was wir eigentlich sagen wollten: Es kann später Vorteile haben, wenn du es geniessen kannst, dich an deinem Geschlecht anzufassen. Es gibt aber ebenso Erwachsene, die sich ein Leben lang nicht gerne anfassen an den Genitalien, oder sich nicht gerne nackt sehen.

Du hast ein Leben lang Zeit dich zu entdecken. Wir Menschen verändern uns ständig. Vielleicht kommt bei dir irgendwann Neugierde auf, dich anzufassen. Wie in der letzten Antwort geschrieben, sind die Hände wie kleine Sensoren. Dort, wo wir mit den Augen nicht direkt hinkommen, helfen die Finger, sich ein Bild davon zu machen. Den Körper gut kennen, und ein Bild davon zu haben, kann beim Sex hilfreich sein. Schliesslich machen wir das ja mit dem Körper.

In diesem Text erklären wir, warum das Spüren wichtig ist. Und hierbei geht es nicht primär darum, dass es sich geil anfühlt von Anfang an. Es soll mehr eine Entdeckungsreise sein. Dich mit den Händen direkt berühren hilft, dich und deinen Körper zu akzeptieren.

Du schreibst, es habe sich nicht so gut angefühlt. Lass die Erwartung, dass es sich irgendwie anfühlen soll mal beiseite. Falls du interessiert daran bist, dein Geschlecht besser kennen zu lernen übers Anfassen, gebe ich dir hier ein paar Tipps, wie es klappen könnte: 

  • Berühre dein Geschlecht vermehrt bewusst beim Duschen: Wenn du sowieso deinen Körper anfasst, mach das auch an deinem Geschlecht. Nicht mit Seife, die zerstört deine Vaginalflora. Aber am Schluss, wenn die Seife weg ist, könnte es passen. Im Alltag das Geschlecht berühren lernen ist ein guter erster Schritt, damit es dann auch beim Sex, oder in der Selbstbefriedigung, klappt. 
  • Am Ende deiner Selbstbefriedigung, wenn du ein wohliges Körpergefühl hast, könntest du mal dein Geschlecht anfassen. 
  • Oder du näherst dich indirekt an: Indem du Selbstbefriedigung zuerst durch die Unterhose durch machst. Oder in deinem Fall: Dass du deine Hand zwischen das Kissen und dein Geschlecht schiebst. Das kann auch nur für ein paar Momente sein.

Sexualität ist ein ständiges Lernen und Dazulernen von neuen Dingen, Bewegungen, Berührungen und Erfahrungen. Genauer kannst du hier nachlesen, wie sexuelles Lernen funktioniert. Deswegen wollen wir die Neugierde wecken, sich zu entdecken. Aber nicht, weil wir denken, dass jede Person irgendwas muss.

Es ist wie beim Essen: Es gibt Menschen, die essen ganz viele verschiedene Dinge und variieren mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und dann gibt es Leute, die mögen einfach immer italienisch am liebsten. Und beides ist ok. Wir haben einfach die Rolle, möglichst verschiedene Gerichte zu zeigen – und ihr Leser*innen entscheidet, ob das für euch passt oder nicht. Vielleicht erwacht eines Tages die Neugierde, auch mal etwas anderes als italienisch zu probieren – und dann ist das genau der richtige Zeitpunkt dies zu tun.

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